Merz legt Amtseid ab
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Amtseid im Bundestag

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Ticker-Nachlese: So lief die Kanzlerwahl für Merz

Ticker-Nachlese: So lief die Kanzlerwahl für Merz

Der neue Bundeskanzler Merz hat seinen Amtseid vor dem Bundestag abgelegt. Nach der turbulenten Wahl gratulieren ihm politische Gegner, aber auch Staatschefs. Morgen steht bereits seine erste Reise nach Paris an. Der Ticker in der Nachlese.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die wichtigsten News zur Wahl des Bundeskanzlers im Überblick:

18.30 Uhr: Steinmeier – Erfolg der Regierung ist im Interesse des Landes

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu Fairness im Umgang mit der neuen Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) und mit ihren Entscheidungen aufgerufen. Die Regierung übernehme politische Verantwortung in einer Zeit mit großen Herausforderungen, sagte er nach der Ernennung des Bundeskanzlers und seiner Ministerinnen und Minister im Schloss Bellevue. "Es ist – ich sage das so klar – im Interesse unseres Landes, dass Sie Erfolg haben."

Dafür komme es ganz besonders auf die Frauen und Männer an, die heute hier stünden. «Aber eben nicht nur auf die», betonte Steinmeier. "Wenn wir Krisen überwinden, wenn wir einen neuen Aufbruch wollen, dann hängt es nicht nur an der Regierung, ob das gelingt, sondern auch an den Bürgerinnen und Bürgern. Mit anderen Worten: Auf uns alle kommt es an."

18.15 Uhr: Kabinett ernannt – Deutschland hat neue Bundesregierung

Die neue Bundesregierung ist komplett. Nach Kanzler Friedrich Merz (CDU) haben auch die 17 Ministerinnen und Minister seines Kabinetts von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ihre Ernennungsurkunden erhalten.

18.10 Uhr: Von der Leyen gratuliert Merz – Ein Kenner Europas

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat dem neuen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu dessen Wahl im Bundestag gratuliert."«Mit Dir zieht ein ausgewiesener Freund und Kenner Europas ins Kanzleramt ein", schrieb sie auf X. "Wir werden uns gemeinsam für ein starkes und wettbewerbsfähigeres Europa einsetzen." Sie freue sich auf eine enge Zusammenarbeit.

17.55 Uhr: Dax moderat schwächer

Der Dax hat nach neun Gewinntagen in Folge mit leichten Verlusten geschlossen. Die im ersten Anlauf gescheiterte Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler hatte zeitweise für erhebliche Unsicherheit am Markt gesorgt und den Dax zurück unter 23.000 Punkte geschickt. Mit der jedoch im zweiten Durchgang geglückten Wahl dürfte der Weg nun frei gemacht werden für umfangreiche Investitionsvorhaben, vor allem in den Bereichen Verteidigung und Infrastruktur. Mit minus 0,41 Prozent auf 23.249,65 Punkte ging der deutsche Leitindex aus dem Tag. Der MDax der mittelgroßen Firmen, der die deutsche Wirtschaft besser repräsentiert als der von global aufgestellten Konzernen geprägte Dax, verlor 0,90 Prozent auf 29.350,23 Punkte.

17.35 Uhr: Macron gratuliert Merz – Treffen am Mittwoch

Wenige Minuten nach der Ernennung von Friedrich Merz (CDU) zum neuen Bundeskanzler hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gratuliert - und ein Treffen der beiden Politiker am Mittwoch in Paris bestätigt. "Nun ist es an uns, den deutsch-französischen Motor wieder zu stärken", schrieb Macron im Onlinedienst X. Er wolle mit Merz "die europäische Agenda für Souveränität, Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit" vorantreiben. Macron und Merz hatten schon vor dem Amtsantritt des Bundeskanzlers bei zwei Treffen in Paris und Berlin eine gemeinsame Agenda ausgearbeitet. Nach seinem Aufenthalt in Paris wird Merz in Warschau erwartet.

17.32 Uhr: Merz legt Amtseid ab

Bundeskanzler Friedrich Merz hat im Bundestag den Amtseid abgelegt. Der CDU-Vorsitzende schwor unter anderem, seine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, seinen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm zu wenden. Er verwendete dabei die religiöse Zusatzformel "so wahr mir Gott helfe".

17.30 Uhr: Selenskyj gratuliert Merz

Zur Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler hat auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskkyj seine Glückwünsche ausgesprochen. Er gratuliere Merz "herzlich" und hoffe nun "auf noch mehr deutsche Führungsstärke", schrieb Selenskyj im Onlinedienst X (Externer Link) in einer Erklärung, die außer auf Ukrainisch und Englisch auch auf Deutsch veröffentlicht wurde. Selenskyj fügte mit Blick auf Deutschlands Rückhalt für die von Russland angegriffene Ukraine hinzu, sein Land sei "zutiefst dankbar für die Unterstützung durch Deutschland und seine Bevölkerung."

17.29 Uhr: Dobrindt schließt künftige Anrufe bei Linken nicht aus

Der designierte Innenminister Alexander Dobrindt hat auch für die Zukunft Gespräche mit der Linkspartei nicht ausgeschlossen, wenn man im Bundestag noch einmal eine Zweidrittelmehrheit brauchen sollte. "Eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag kann zustande kommen zwischen CSU/CDU, SPD, Grüne und Linkspartei. Das ist die Situation, vor der wir stehen, und das ist uns nicht neu", sagte der CSU-Politiker RTL/ntv nach Mitteilung des Senders. "Deswegen war heute relativ klar, wenn man eine Zweidrittelmehrheit haben will, dann muss man auch einen Anruf bei den Linken tätigen", sagte er über das Verfahren zur Kanzlerwahl.

17.19 Uhr: Klöckner – Merz' Wahl ist "gut für Deutschland"

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat sich nach der im zweiten Durchgang erfolgreichen Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Bundeskanzler erleichtert gezeigt. Die Wahl sei "gut für Deutschland", sagte Klöckner dem TV-Sender phoenix. Sie sei mit Blick auf die Stabilität der Demokratie als Bundestagspräsidentin "sehr, sehr froh" über die Wahl.

17.16 Uhr: Noch heute erste Kabinettssitzung unter Kanzler Merz

Trotz der Verzögerung bei der Kanzlerwahl soll die erste Kabinettssitzung unter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) heute noch stattfinden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Eine Uhrzeit stand zunächst noch nicht fest.

17.12 Uhr: Küsschen von Esken – Glückwünsche für Merz

Nach der turbulenten Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Bundeskanzler gab es auch von der politischen Konkurrenz Glückwünsche. SPD-Parteichefin Saskia Esken etwa gratulierte Merz mit einer Umarmung und zwei Wangenküssen. Die beiden Politiker waren bislang nicht durch gegenseitige Sympathiebekundungen aufgefallen. Auch die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Heidi Reichinnek, gratulierte Merz direkt nach der Wahl strahlend und mit einem Händedruck. Reichinnek hatte Merz in den Wochen vor der Wahl inhaltlich immer wieder scharf angegriffen. Glückwünsche samt Händedruck kamen auch von mehreren AfD-Politikern wie etwa von den beiden Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla und auch von Alexander Gauland, der sich vor Merz verbeugte.

17.07 Uhr: Bilger verteidigt Absprache mit der Linken

Nach der Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler hat der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Steffen Bilger (CDU), die vorherigen Absprachen mit der Linken verteidigt. Es habe sich um "keine inhaltliche Zusammenarbeit" gehandelt, sondern nur um die "formale Frage" zum Zeitpunkt des zweiten Wahlgangs, erläuterte Bilger im Fernsehsender Phoenix. Zuvor hatte sich der CSU-Abgeordnete und designierte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt bereits ähnlich geäußert.

16.48 Uhr: Kirchen gratulieren Merz

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner Wahl gratuliert. "Von Herzen wünsche ich Ihnen für Ihre Arbeit ein gutes Gelingen, notwendige und mutige Entscheidungen und über allem Gottes reichen Segen", schrieb ihr Vorsitzender, Bischof Georg Bätzing, unmittelbar nach dem erfolgreichen zweiten Wahlgang im Bundestag. Die Menschen in Deutschland warteten auf den Beginn der neuen Regierungsarbeit. "Notwendige Reformen sind in verschiedenen Arbeitsbereichen ebenso wichtig wie eine Stärkung der inneren Sicherheit", so der Limburger Bischof. Über allem müsse aber der gesellschaftliche Zusammenhalt stehen, den die Bundesrepublik mehr denn je brauche. Auch die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, wünschte Merz in ihrem Gratulationsschreiben, dass sein Gottvertrauen, seine Beharrlichkeit und Geduld, die ihn auf seinem politischen Weg geprägt hätten, ihn im Regierungshandeln stärken mögen. "Das ist hilfreich, wenn man in schwierigen innen- und außenpolitischen Zeiten Bundeskanzler ist", betonte Fehrs.

16.43 Uhr: Ernennungsurkunde überreicht

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Friedrich Merz im Schloss Bellevue die Ernennungsurkunde überreicht. Damit ist der CDU-Vorsitzende der zehnte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. "Herr Bundeskanzler, mit leichter Verspätung, aber umso herzlicher, einen Glückwunsch zur Wahl und von mir aus gutes Gelingen für alles das, was vor Ihnen liegt", sagt Steinmeier. In Kürze erhalten die künftigen Ministerinnen und Minister ebenfalls ihre Urkunde.

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Merz und Steinmeier

16.29 Uhr: Dobrindt verteidigt Gespräch zwischen Union und Linken

Der CSU-Abgeordnete und designierte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt hat die Gespräche der Union mit der Linken über eine zweite Runde der Kanzlerwahl im Bundestag verteidigt. Wenn eine Zweidrittelmehrheit gebraucht werde, müsse mit den Abgeordneten der Linkspartei gesprochen werden, sagte Dobrindt am Dienstag im Sender ntv. "Ob einem die politische Farbe jetzt passt oder nicht", fügte er hinzu. Daher sei es richtig gewesen, das Gespräch mit ihnen zu suchen.

16.28 Uhr: Friedrich Merz auf dem Weg zum Bundespräsidenten

Friedrich Merz ist auf dem Weg zum Bundespräsidenten. Dort wird er von Frank-Walter Steinmeier seine Ernennungsurkunde erhalten.

16.27 Uhr: Glückwünsche aus der Wirtschaft

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat Friedrich Merz zur Wahl als Bundeskanzler gratuliert. "Das war ein schwieriger Tag, nicht nur für Friedrich Merz. Für einen Aufbruch brauchen wir mehr gemeinsames Handeln und weniger Parteitaktik. Das muss ab jetzt die Devise sein", sagt VCI-Präsident Markus Steilemann

16.17 Uhr: Merz im zweiten Anlauf zum neuen Kanzler gewählt

CDU-Chef Friedrich Merz ist im zweiten Anlauf im Bundestag zum zehnten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt worden. Er erhielt in geheimer Abstimmung 325 Ja-Stimmen und damit 9 mehr als die nötige Mehrheit von 316. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD haben zusammen 328 Sitze im Parlament. "Ich bedanke mich für das Vertrauen, und ich nehme die Wahl an", sagte er auf eine entsprechende Frage von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner.

Zum Video: Erfolg im zweiten Wahlgang – Alt-Kanzler applaudiert Merz

16.11 Uhr: Schweitzer wünscht sich Zustimmung für Merz

Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer (SPD), hat sich enttäuscht über den ersten Wahlgang gezeigt. "Es ist kein gutes Zeichen, es ist kein schöner Start", sagte Schweitzer nach dem Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz dem TV-Sender phoenix. Die Abgeordneten müssten nun ihrer Verantwortung gerecht werden. Er wünsche sich eine Zustimmung für Merz als Kanzler. Es sei an der Zeit, dass die Regierung nun ins Arbeiten komme.

16.06 Uhr: CDU-Politiker Jung zeigt sich optimistisch

Der stellvertretende CDU-Parteivorsitzende Andreas Jung hat sich zuversichtlich gezeigt, dass CDU-Chef Friedrich Merz im zweiten Wahlgang zum Kanzler gewählt wird. Die künftige Regierung wolle Vertrauen zurückgewinnen. "Das ist eine schwere Lage nach dem ersten Wahlgang", sagte Jung dem TV-Sender phoenix. Aber er sei zuversichtlich.

15.59 Uhr: Wirtschaft warnt vor Hängepartie

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat angesichts der Turbulenzen bei der Kanzlerwahl an die Bundestagsabgeordneten appelliert, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. "Deutschland und Europa brauchen schnell eine handlungsfähige Bundesregierung", sagte Dulger. "Unser Land braucht Führung, damit wir in einer geopolitisch und ökonomisch immer angespannteren Weltlage bestehen. Dafür steht Friedrich Merz." Auch Tanja Gönner, die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), warnte, nach Monaten des Stillstands habe man keine Zeit zu verlieren. "Deutschland braucht dringend eine handlungsfähige Regierung, die entschlossen die großen Aufgaben für unser Land und unsere Wirtschaft anpackt", sagte Gönner.

15.40 Uhr: Abgeordnete stimmen für Fristverkürzung zum zweiten Wahlgang

Der Bundestag hat mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit einen zweiten Wahlgang für die Wahl des Bundeskanzlers noch heute Nachmittag angesetzt. Die Fraktionen von Union, SPD, Grünen und Linken hatten dies nach dem gescheiterten ersten Wahlgang gemeinsam beantragt. Die Abstimmung hat inzwischen begonnen.

15.38 Uhr: Linken-Abgeordneter Görke – "Krachende Niederlage"

Linken-Geschäftsführer Christian Görke hat nach dem Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz im ersten Wahlgang von einer "krachenden Niederlage" gesprochen. Dies sei "sicher auch eine Quittung für den Versuch des Durchregierens". Die Linke wolle Klarheit, wie es mit dem Land weitergehe. Dass die Abgeordneten für die Fristverkürzung zum zweiten Wahlgang stimmten, sei keine Zustimmung zur Politik von Merz, so Görke bei der Geschäftsordnungsdebatte im Bundestag.

15.33 Uhr: Grünen-Abgeordnete – Unsicherheit beenden

Grünen-Parlamentsgeschäftsführerin Irene Mihalic hat im Bundestag klar gemacht, dass ihre Partei nicht helfen werde, CDU-Chef Friedrich Merz zum Bundeskanzler zu wählen. Aber man wolle, dass die "Zeit der Unklarheit und Unsicherheit" so kurz wie möglich bleibe. Deshalb stimme die Partei für eine Fristverkürzung. Dies solle Merz aber nicht mit einer Zustimmung zu seiner Politik verwechseln.

15.29 Uhr: SPD-Abgeordnete Mast – "Wichtig, dass wir heute entscheiden"

Die scheidende SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast hat bei einer Geschäftsordnungsdebatte betont, dass Deutschland der wichtigste Player in Europa und in der Welt für Frieden und Demokratie sei. Dieser Verantwortung müsse man gerecht werden. Deshalb wolle man zügig und schnell einen neuen Bundeskanzler und eine neue Regierung. Mast: "Es ist wichtig, dass wir heute entscheiden." Sie sei "allen demokratischen Fraktionen - CDU, CSU, SPD, den Grünen und der Linken - dankbar, dass wir gemeinsam diesen Fristverzicht beantragen".

15.25 Uhr: AFD-Politiker Baumann – "Historische Niederlage"

Der parlamentarische Geschäftsführer der AfD, Bernd Baumann, hat CDU-Chef Friedrich Merz vorgeworfen, dass er gescheitert sei. Dies sei eine "historische Niederlage", die es im Bundestag noch nie gegeben habe, so Baumann. Die Regierung beginne mit Instabilität und sie werde instabil bleiben. Zugleich betonte er, dass auch die AfD einen zweiten Wahlgang befürworte. "Deutschland braucht jetzt eine Regierung - wir verhindern das nicht", versicherte der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion bei einer Geschäftsordnungsdebatte im Plenum.

15.18 Uhr: CDU-Abgeordneter Bilger – "Die Lage ist ernst"

Unions-Parlamentsgeschäftsführer Steffen Bilger (CDU) hat bei einer Geschäftsordnungsdebatte im Plenum betont, dass bereits heute der zweite Wahlgang statfinden müsse. Die Lage sei ernst. "Deutschland braucht eine Regierung", so Bilger. Man schlage deshalb erneut Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten vor. Er dankte SPD, Grüne und Linken, dass sie den zweiten Wahlgang am heutigen Tag möglich machten.

15.13 Uhr: Strack-Zimmermann beklagt "fehlende Führungsstärke"

Die EU-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) hat nach der gescheiterten Wahl von Friedrich Merz (CDU) im Bundestag "fehlende Führungsstärke" bei SPD und Union bemängelt. Die Wahlpleite sei "kein Zufall" gewesen, sondern das Resultat "politischer Naivität", schrieb Strack-Zimmermann im Onlinedienst Bluesky (Externer Link). "Das ist umso bedenklicher, wenn man betrachtet, dass diese Führungspersönlichkeiten bald Entscheidungen treffen müssen, die weit über parteipolitische Taktik hinausgehen", sagte sie.

15.10 Uhr: SPD-Abgeordneter Fechner – Prüfung, um sich nicht angreifbar zu machen

Der SPD-Abgeordnete Johannes Fechner hat betont, dass nach der gescheiterten Wahl von Friedrich Merz (CDU) zum Bundeskanzler das Verfahren zum zweiten Wahlgang genau geprüft wurde. "Das hatten wir noch nie bei einer Kanzlerwahl." Deshalb habe man genau geprüft, um sich nicht angreifbar zu machen, sagte Fechner dem TV-Sender phoenix.

15.01 Uhr: EU-Außenbeauftragte "Brauchen starke Regierung"

Nach dem gescheiterten ersten Versuch von Friedrich Merz (CDU), zum Bundeskanzler gewählt zu werden, hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas betont, dass man natürlich "eine starke Regierung in Deutschland" brauche. Dass Merz im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit verfehlt habe, sei aber ein normaler Teil des demokratischen Prozesses: "Das ist so in der Demokratie, und es hängt von den Abgeordneten ab." Deutschland komme als größtem Mitgliedsland der EU eine besondere Bedeutung zu. "Was sich dort zuträgt in der Politik, aber auch in der Wirtschaft, wirkt sich auf alle europäischen Staaten aus", betonte sie.

14.33 Uhr: Reichinnek betont Gesprächskanäle zwischen demokratischen Fraktionen

Die Mehrheitsverhältnisse im neuen Bundestag haben gleich in der zweiten Sitzung zu einer ungewöhnlichen Annäherung von Union und Linken geführt. Nachdem die Fraktionsspitzen von Grünen und Linken nach einem Treffen mit führenden Politikern von Union und SPD ihre Bereitschaft erklärt haben, einem zweiten Wahlgang bereits heute zuzustimmen, sagte die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Heidi Reichinnek: "Wir haben immer angekündigt, wir stehen bereit, mit den demokratischen Fraktionen gemeinsam zu sprechen - das haben wir getan." Auf die Frage, ob damit der Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU Geschichte sei, antwortete sie: "Ich finde, das zeigt ziemlich deutlich, dass die Gesprächskanäle zwischen den demokratischen Fraktionen da sind, und die Frage ist für mich damit geklärt."

14.26 Uhr: Österreichs Kanzler Stocker rechnet mit Merz-Wahl im zweiten Wahlgang

Österreichs konservativer Bundeskanzler Christian Stocker hat die im ersten Wahlgang gescheiterte Kanzlerwahl von Friedrich Merz (CDU) im Bundestag mit der Papstwahl im Vatikan verglichen. "Ich gehe davon aus, dass Friedrich Merz zum Bundeskanzler gewählt werden wird. Auch im Konklave ist es oft nicht der erste Wahlgang", sagte er.

14.18 Uhr: Bayerns SPD-Chefin kritisiert Bärendienst an der Demokratie

Bayerns SPD-Chefin Ronja Endres hat die gescheiterte Kanzlerwahl von CDU-Chef Friedrich Merz als Bärendienst an der Demokratie bezeichnet. "Eine Kanzlerwahl scheitern zu lassen, um irgendwelche Denkzettel zu verpassen, ist keine Heldentat, sondern ein Bärendienst an unserer Demokratie", sagte sie der dpa in München. Die Stärke der Demokratie liege auch darin, einen Machtwechsel mit Respekt vor dem Votum der Wählerinnen und Wählern fair über die Bühne zu bringen. "Dass das in so fragilen Zeiten wie diesen nicht geglückt ist, macht mich wütend."

14.15 Uhr: Spahn - Zweiter Wahlgang für Merz noch heute

Nach dem Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz im ersten Anlauf bei der Wahl zum Bundeskanzler wird es noch heute einen zweiten Wahlgang im Bundestag geben. Nach Angaben von Unionsfraktionschef Jens Spahn findet der zweite Wahlgang um 15.15 Uhr statt. "Ganz Europa, vielleicht die ganze Welt schaut auf diesen Wahlgang", betont Spahn. "Ich appelliere an alle, sich dieser besonderen Verantwortung bewusst zu sein." Verfolgen Sie den zweiten Wahlgang hier im Stream über dem Artikel.

13.57 Uhr: CDU-Sozialflügel spricht von Katastrophe für Deutschland

Der Sozialflügel der CDU hat die gescheiterte Kanzlerwahl von Friedrich Merz als Katastrophe für das ganze Land bezeichnet. Deutschland verliere derzeit 10.000 Industriearbeitsplätze pro Monat und brauche dringend eine stabile Regierung, sagte der Vize-Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, der Deutschen Presse-Agentur. Das Scheitern im ersten Wahlgang habe Merz mit Blick auf seine künftig angedachte Rolle nicht gerade gestärkt, etwa wenn er als Kanzler bald auf internationaler Bühne auftreten werde und Präsidenten wie Macron und Trump treffen müsse. "Er muss damit rechnen, dass ihm die Frage gestellt wird, wie stabil seine Regierung ist und wie belastbar seine Aussagen sind."

13.55 Uhr: Haßelmann – "Die Grünen werden Merz nicht wählen"

Die Grünen wollen CDU-Chef Friedrich Merz nach Angaben der Fraktionsspitze mit ihren Stimmen nicht zur Kanzlerschaft verhelfen. "Wir sagen ganz klar: Bündnis 90/Die Grünen werden Friedrich Merz nicht wählen", sagte Fraktionschefin Britta Haßelmann nach einer längeren Sitzung ihrer Fraktion im Bundestag. "Selbstverständlich werden wir einem Kanzler nicht unser Vertrauen aussprechen, von dem wir denken, dass er mit dem, was er jetzt in den nächsten Wochen und Monaten plant, in eine falsche Richtung für unser Land geht." Merz und SPD-Chef Lars Klingbeil seien nach dem gescheiterten ersten Wahlgang am Zug, für die nötige Mehrheit bei der Wahl des Bundeskanzlers in den eigenen Reihen zu sorgen, erklärte Haßelmann. Offenbar seien weder SPD noch CDU davon ausgegangen, dass es zu einem Scheitern im ersten Wahlgang kommen könnte.

14.01 Uhr: Politikwissenschaftler Korte zur zweiten Wahl

Sollte CDU-Chef Friedrich Merz auch im zweiten Wahlgang nicht zum Kanzler gewählt werden, wird er nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Karl-Rudolf Korte vermutlich nicht mehr antreten. "Das wäre eine Beschädigung, die er nicht mehr einholen könnte", sagte Korte dem TV-Sender phoenix. Wenn Merz im zweiten Wahlgang aber gewählt werde und die Leistung der künftigen Regierung in den kommenden Monaten stimme, dann werde es keine Rolle mehr spielen, dass es im ersten Wahlgang nicht geklappt habe.

13.54 Uhr: Kai Wegner - "Kein guter Start"

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat an die Bundestagsabgeordneten von Union und SPD appelliert, rasch die Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Kanzler zu ermöglichen. "Das war zweifelsohne kein guter Start für diese Koalition", schrieb Wegner im Onlinedienst X (Externer Link) zur gescheiterten Wahl von Merz im ersten Wahlgang im Bundestag. "Es ist keine Zeit für Machtspielchen Einzelner auf Kosten der Stabilität unseres Landes." 

13.51 Uhr: Niedersachsens Ministerpräsident Weil "sehr besorgt"

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich "sehr besorgt" über die gescheiterte Kanzlerwahl von CDU-Chef Friedrich Merz im Bundestag gezeigt. Die fehlenden Stimmen für Merz seien "gerade in der aktuellen Situation eine Belastung für unsere Demokratie", sagte er. "Wechselseitige Vorwürfe helfen dabei nicht weiter." Auf allen Abgeordneten der beiden potenziellen Regierungsfraktionen aus Union und SPD liege jetzt eine große Verantwortung, so Weil. "Unser Land braucht eine handlungsfähige Regierung, und zwar schnell."

13.48 Uhr: Hessens Ministerpräsident Rhein spricht von "historischer Stunde"

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein appelliert an die Bundestagsabgeordneten von CDU/CSU und SPD, in einem zweiten Wahlgang CDU-Chef Friedrich Merz zum Kanzler zu wählen. "Wir erleben eine historische Stunde für unser Land. Deutschland braucht jetzt ein Votum der Verantwortung", schreibt der CDU-Politiker. Man brauche ein "Signal der Stabilität für unsere Demokratie". Die Menschen erwarteten einen Politikwechsel.

13.44 Uhr: CDU-Politiker Middelberg setzt auf zweiten Wahlgang

Der CDU-Abgeordnete Matthias Middelberg hat betont, dass nun zügig eine neue Regierung zustande kommen müsse. Er sei überzeugt, dass Friedrich Merz im zweiten Wahlgang zum Kanzler gewählt werde, sagte er dem TV-Sender phoenix. "Ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere ein bisschen Frust ablassen wollte, das hat er auch gemacht." Merz war am Vormittag im ersten Wahlgang im Bundestag gescheitert. Mindestens 18 Abgeordnete der geplanten Koalition stimmten nicht für Merz.

13.41 Uhr: Banaszak hofft auf Stabilität

Grünen-Parteichef Felix Banaszak hat betont, dass es immer schwieriger wird, in Deutschland stabile Mehrheiten zu finden. Er wünsche sich als Demokrat Stabilität, damit die Probleme angegangen werden könnten, sagte der Grünen-Politiker dem TV-Sender phoenix. "Ich glaube, dass wir als Demokraten ein Interesse daran haben müssten, dass dieser Zustand jetzt nicht verlängert wird. Die Regierung startet mit einer großen Hypothek ins Amt, aber sie soll jetzt auch bitte starten." Falls allerdings im zweiten Wahlgang wieder keine Mehrheit zustande kommen sollte, müsse man davon ausgehen, dass es "nicht nur um einen Denkzettel" ging.

13.27 Uhr: DIHK - Wirtschaft kann sich Hängepartie nicht leisten

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) wertet das Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz in der ersten Runde der Kanzlerwahl als verheerendes Signal. Es sei eine denkbar schlechte Nachricht für die Wirtschaft, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian. "Statt Klarheit herrscht weiter Unsicherheit. Die dringend benötigte Stabilität lässt weiter auf sich warten." Die Wirtschaft könne sich keine lange Hängepartie leisten. "Uns droht ein drittes Jahr ohne Wachstum: Unternehmen verschieben weiter Investitionen, Betriebe schließen, Arbeitsplätze geraten stärker unter Druck." Ein politischer Kurswechsel sei überfällig.

13.25 Uhr: SPD-Abgeordnete Machalet drängt auf schnellen, zweiten Wahlgang

Nach dem Scheitern von Friedrich Merz (CDU) im ersten Kanzler-Wahlgang drängt die SPD-Abgeordnete Tanja Machalet auf einen schnellen, zweiten Wahlgang. "Niemanden nutzt diese Hängepartie, die wir hier gerade haben", sagte sie dem TV-Sender phoenix im Bundestag. Noch liefen die Beratungen. Es gehe nun nicht darum "ein Blame-Game" zu betreiben, um herauszufinden, wer nicht für Merz gestimmt habe. Man müsse schnell ins Arbeiten kommen. Die Menschen hätten die Erwartungen, dass man nun die Aufgaben angehe.

13.24 Uhr: Wirtschaftsverbände fordern Stabilität

Mehrere Wirtschaftsverbände haben besorgt auf die gescheiterte Wahl von Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) im ersten Wahlgang reagiert. "Das unerwartete Scheitern erhöht den Druck auf die neue Bundesregierung immens. Es gilt jetzt, die entstandene Unsicherheit schnellstmöglich zu bewältigen", erklärte der Präsident des Mittelstandsverbunds ZGV, Eckhard Schwarzer. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) forderte die Abgeordneten von Union und SPD auf, Verantwortung zu übernehmen. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, sagte: "Wir Bauleute wissen: Ein Gebäude kann man nur erfolgreich bauen, wenn das Fundament stimmt. Wir fordern die Abgeordneten der geplanten Koalition auf, in einem zweiten Wahlgang das Fundament für eine erfolgreiche Regierung zum Wohle unseres Landes zu legen."

13.06 Uhr: Wirtschaftsweise Schnitzer appelliert an Politik

Nach dem Scheitern von Friedrich Merz im ersten Kanzler-Wahlgang hat die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, an die Politik appelliert: "Deutschland braucht rasch eine handlungsfähige Regierung, für die politische und die wirtschaftliche Stabilität des Landes", sagt die Top-Ökonomin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei zu hoffen, dass es schnell zu einer erfolgreichen Wahl des nächsten Bundeskanzlers kommen werde und die neue Regierung ihre Arbeit aufnehmen könne.

13.05 Uhr: Bitkom spricht von Tiefpunkt des Bundestags

Der Digitalverband Bitkom spricht von einem Tiefpunkt in der Geschichte des Bundestags, sollte sich das Parlament in der jetzigen Phase nicht auf eine neue Regierung einigen können. "Richtig ist: Abgeordnete sind nur ihrem Gewissen verpflichtet. Richtig ist aber auch: In dieser Zeit tiefgreifender Umbrüche braucht unser Staat eine stabile, starke Regierung und Europa braucht Führung", sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Das jetzt geschaffene Vakuum schade Deutschland und zerstöre das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der Demokratie.

12.59 Uhr: Union und SPD lassen heutigen zweiten Wahlgang prüfen

Union und SPD lassen juristisch prüfen, ob nach dem gescheiterten ersten Wahlgang bei der Kanzlerwahl noch heute ein zweiter Wahlgang möglich ist. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Fraktionskreisen. Nach aktueller Einschätzung von Bundespräsidialamt, Bundestagsverwaltung und Justizministerium sei das verfassungsrechtlich zulässig, hieß es weiter.

12.51 Uhr: Regensburger CSU-Abgeordneter Aumer hofft auf schnellen zweiten Wahlgang

Der Regensburger CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Aumer hat mit Kritik auf den gescheiterten ersten Wahldurchgang reagiert. Aus seiner Sicht sei es "schade, dass es Kollegen gibt, die den Ernst der Lage nicht verstanden haben", sagte Aumer dem BR. Die Bürgerinnen und Bürger schauten jetzt auf die Bundespolitik. Wünschenswert sei deshalb, dass es schnell einen zweiten Wahlgang gibt. Carolin Wagner (SPD), Abgeordnete aus Regensburg, sagte, sie sei überrascht vom Ergebnis. Der Mitgliederentscheid der SPD zur Koalition habe ein klares Ergebnis gehabt. "Daher gab es bei uns überhaupt keine wahrnehmbare Stimmung von Leuten, geschweige denn von 18 Leuten, die gesagt hätten, sie würden Friedrich Merz die Stimme versagen." Sie könne sich deshalb schwer vorstellen, dass die Stimmen aus der SPD-Fraktion fehlen würden.

12.40 Uhr: Dröge - Weiteres Verfahren noch offen

Bislang ist nach Angaben der Grünen offen, wann ein zweiter Durchgang zur Wahl eines Bundeskanzlers stattfindet. "Die demokratischen Fraktionen sprechen gerade miteinander über das Verfahren", sagt Co-Fraktionschefin Katharina Dröge. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner müsse einen Vorschlag machen, wie schnell es möglich sei, in einen zweiten Wahlgang einzusteigen. Die Grünen hätten "grundsätzlich signalisiert, dass wir uns beispielsweise morgen, so wie es unsere Geschäftsordnung vorsieht, einen zweiten Wahlgang vorstellen können und dafür auch unsere Zustimmung erteilen werden". Alles Weitere prüfe die Bundestagsverwaltung gerade. Klar sei aber: "Bündnis 90/Die Grünen werden Friedrich Merz nicht wählen."

12.37 Uhr: Söder warnt vor unkalkulierbaren Folgen

Nach dem Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz im ersten Durchgang der Kanzlerwahl warnt der CSU-Vorsitzende Markus Söder vor unkalkulierbaren Folgen für Deutschland und die Demokratie. "Der heutige Vormittag zeigt, dass wir in einer ernsten Lage sind. Eine ernste Lage für unser Land, aber auch für die Demokratie", sagte der bayerische Ministerpräsident nach einer Sitzung seines Kabinetts in München. "Wir brauchen Stabilität wie nie und konnten es heute nicht erzielen."

Zum Video: Söder appelliert an Demokraten

Markus Söder
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Markus Söder

12.25 Uhr: Wagenknecht - "Friedrich Merz kann es einfach nicht"

Nach der gescheiterten Kanzlerwahl von Friedrich Merz im Bundestag hat BSW-Chefin Sahra Wagenknecht persönliche Konsequenzen für den CDU-Vorsitzenden gefordert. "Es wäre ein guter Tag für Deutschland, wenn es dabei bliebe und Friedrich Merz kein Bundeskanzler wird", sagte Wagenknecht dem Nachrichtenportal t-online. "Friedrich Merz kann es einfach nicht und sollte daraus die Konsequenzen ziehen."

12.10 Uhr: Söder - "Noch ist alles lösbar"

CSU-Chef Markus Söder hat sich mit einem Appell an die Bundestagsabgeordneten gewandt: "Noch ist alles lösbar, noch ist alles heilbar", sagt er in einer kurzfristig anberaumten Stellungnahme in München. Er appelliert "an alle Demokraten, eine stabile Regierung auf den Weg zu bringen." Es sei nicht die Zeit, Denkzettel auszustellen und alte Rechnungen zu begleichen. "Es geht schon ums Ganze." Es sei nun wichtig, "dass wir vernünftig bleiben, ruhig bleiben, cool bleiben".

12.05 Uhr: Grüne und Linke wollen Fristverkürzung für neue Kanzlerwahl zustimmen

Die Oppositionsfraktionen von Grünen und Linken haben sich nach dem Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz bei der Kanzlerwahl bereit erklärt, einer Fristverkürzung für die rasche Anberaumung eines weiteren Wahlgangs zuzustimmen. Linken-Chefin Ines Schwerdtner sagte der ARD, es fänden aktuell Gespräche der Fraktionen darüber statt, noch für den Dienstag einen zweiten Wahlgang zur Kanzlerwahl im Bundestag anzusetzen. 

Ihre Fraktion wäre bereit, der dafür nötigen Fristverkürzung im Bundestag zuzustimmen - unter der "Bedingung, dass keine Deals mit der AfD gemacht werden", sagte Schwerdtner. Für den CDU-Kandidaten Merz werde ihre Fraktion auch im zweiten Wahlgang nicht stimmen.

12.00 Uhr: Spahn - Union und SPD stützen Merz

Trotz der Wahlschlappe im ersten Durchgang wird Friedrich Merz (CDU) laut Unionsfraktionschef Jens Spahn erneut antreten. "Wir werden als Koalition, Union und SPD, Friedrich Merz erneut für den zweiten Wahlgang vorschlagen", sagt der neue Fraktionschef. "Wir werden gemeinsam geschlossen in den zweiten Wahlgang gehen." Merz habe in der Fraktion stehenden Applaus erhalten. Man kläre gerade, ob der Wahlgang erst in einigen Tagen oder früher stattfinde.

11.55 Uhr: Wadephul - Merz trotz Wahlpleite nicht beschädigt

Nach dem gescheiterten ersten Wahlgang von CDU-Chef Friedrich Merz bei der Kanzlerwahl sieht der designierte Außenminister Johann Wadephul ihn nach eigenen Worten nicht politisch beschädigt. "Also es hat doch schon zahlreiche Wahlgänge von Ministerpräsidenten in ganz Deutschland gegeben, wo es im ersten Wahlgang nicht gereicht hat. Auch in anderen Staaten ist das schon passiert. Und wer redet heute noch darüber, ob es im ersten oder zweiten Wahlgang geklappt hat", sagte der CDU-Politiker in Berlin auf die Frage, ob Merz nun beschädigt sei.

11.54 Uhr: Renate Künast sieht Merz "massiv geschwächt"

Für die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast (Bündnis90/Grüne) kommt das Scheitern von Friedrich Merz (CDU) bei der Kanzlerwahl im ersten Wahlgang nicht ganz überraschend. "Er hat einen Tonfall vorgelegt, wo man das Gefühl hatte, das rächt sich jetzt", erklärte Künast im Fernsehsender phoenix. Merz habe in der Vergangenheit die Ampel zum Teil sehr scharf angegriffen. "Jetzt ist der potentielle Kanzler Merz massiv geschwächt. Es ist ein Donnerschlag für das ganze Land."

11.53 Uhr: Schwesig nennt gescheiterte Kanzlerwahl "unverantwortlich"

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat entsetzt auf die gescheiterte Kanzlerwahl von CDU-Chef Friedrich Merz im Bundestag reagiert. "Was heute passiert ist, ist unverantwortlich", sagte Schwesig auf der Fraktionsebene des Bundestags dem Sender "Welt". Sie habe aber "keinen Anlass zur Spekulation", aus welchen Fraktionen die nötigen Stimmen für Merz fehlten. "Ich vertraue all unseren Kolleginnen und Kollegen aus der SPD-Fraktion", betonte sie.

11.44 Uhr: Linke will neue Wahlrunde des Kanzlers am Mittwoch

Die Linke plädiert für eine zweite Runde der Kanzlerwahl im Bundestag bereits am Mittwoch. Der Linken-Abgeordnete und Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow erteilte Überlegungen für eine neue Wahlrunde erst am Freitag mit Hinweis auf den geplanten Bundesparteitag der Linken eine Absage.

"Um es deutlich zu sagen, die ungeschriebenen Regeln des Deutschen Bundestages haben immer so funktioniert, dass man Rücksicht auf die Fraktionen im Hause genommen hat, die Parteitage haben, dass an diesen Tagen keine Abstimmungen stattfinden, die den Parteitag sprengen", sagte Ramelow im Sender Phoenix. Die Linke trete dafür ein und plädiere dafür, "dass die Zweidrittelmehrheit auch zustande kommt aus der Mitte des Hauses", sagte Ramelow.

11.42 Uhr: Sitzung des Bundestags soll am Mittag fortgesetzt werden

Der Bundestag will seine nach der gescheiterten Kanzlerwahl unterbrochene Sitzung heute um 12.00 Uhr wieder aufnehmen. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) werde dann über das weitere Vorgehen informieren, verlautete aus Bundestagskreisen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Der Wiederaufnahme seien Beratungen der Bundestagspräsidentin mit den Fraktionen vorangegangen.

11.33 Uhr: Ramelow "krachsauer" - Bundestag muss schnell Kanzler wählen

Thüringens früherer Ministerpräsident Bodo Ramelow hat die zügige Wahl eines Bundeskanzlers gefordert. "Merz und Klingbeil sind gescheitert. Sie tragen die Verantwortung für dieses Chaos", sagte der Linke-Politiker in Erfurt. "Ich bin krachsauer auf die Koalition."

11.32 Uhr: AfD fordert nach Merz-Scheitern Bundestagsneuwahl

Nach der gescheiterten Abstimmung für CDU-Chef Friedrich Merz bei der Kanzlerwahl hat die AfD eine Neuwahl des Bundestags gefordert. "Das Beste wäre für unser Land, hier direkt einen Schnitt zu machen", sagte Parteichefin Alice Weidel vor Journalisten im Bundestag. "Herr Merz sollte direkt abtreten und es sollte der Weg geöffnet werden für Neuwahlen in unserem Land." Die AfD sei bereit für die Regierungsverantwortung. Co-Chef Tino Chrupalla sagte, dies sei "ein guter Tag für Deutschland".

11.31 Uhr: Linnemann dringt auf schnellen weiteren Wahlgang

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann dringt auf einen schnellen weiteren Wahlgang. "Es muss jetzt zügig gehen", sagt er am Rande einer Fraktionssitzung. "Wir stehen." Allerdings bestreitet auch die SPD-Fraktion, dass es in ihren Reihen Abweichler gibt. Laut dem designierten Außenminister Johann Wadephul (CDU) sollte am Mittwoch ein neuer Wahlgang stattfinden. "Der Vorgang ist ärgerlich", sagt er. Er sei aber auch kein Drama.

11.28 Uhr: Beratungen in Merz' Büro nach gescheitertem Wahlgang

Nachdem CDU-Chef Friedrich Merz bei der Kanzlerwahl im ersten Wahlgang durchgefallen ist, hat er sich in seinem Büro mit Kollegen und seinen engsten Vertrauten beraten. Mit dabei waren der Unionsfraktionsvorsitzende Jens Spahn, der designierte Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) und Merz' Familie. Auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), SPD-Chef Lars Klingbeil, CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann sowie Thorsten Frei (CDU), der Kanzleramtschef werden soll, kamen zu Gesprächen in Merz' Büro.

11.20 Uhr: Politologe - Mehrheiten sind nicht einfach da

Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte sieht nach dem vorläufigen Scheitern der Kanzlerwahl einen Dämpfer für die angestrebte schwarz-rote Koalition. CDU-Chef Friedrich Merz habe jetzt ein Glaubwürdigkeitsproblem, dass er beim ersten Wahlgang nicht gewählt worden sei, sagte Korte im TV-Sender Phoenix. "Die Startmöglichkeiten für ihn, mit vielleicht auch Zauber des Anfangs daherzukommen, die sind verpufft."

Zugleich sei aber ein solides Regieren auch nach einer Kanzlerwahl im zweiten oder einem dritten Wahlgang möglich, machte Korte deutlich. Er wies darauf hin, dass bei Ministerpräsidenten-Wahlen in Landtagen wiederholt mehrere Wahlgänge erforderlich gewesen seien. Die Wählerinnen und Wähler würden Dinge auch schnell vergessen.

11.19 Uhr: Grünen-Chefin Brantner - Merz und Klingbeil müssen für Mehrheit sorgen

Grünen-Chefin Franziska Brantner sieht nach dem Scheitern von Friedrich Merz (CDU) im ersten Wahlgang der Kanzlerwahl ihn selbst und SPD-Chef Lars Klingbeil in der Pflicht. Die beiden Parteivorsitzenden müssten jetzt zeigen, "dass sie eine eigene Mehrheit für einen Kanzler, aber auch für die nächsten vier Jahre Regierungsarbeit sichern können", schrieb Brantner am Dienstag im Onlinedienst X. Brantner nannte den Vorgang der gescheiterten Wahl "bedauerlich, denn er schwächt nicht nur die zukünftige Regierung, sondern auch unser Land und das Vertrauen in unsere Demokratie". Dabei sei die Lage in Deutschland und Europa ernst. 

11.17 Uhr: Top-Ökonomen: Gescheiterte Kanzlerwahl "verheerendes Signal für Wirtschaft"

Top-Ökonomen sehen in der vorerst gescheiterten Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Kanzler ein schlechtes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. "Dass Merz nun im ersten Wahlgang gescheitert ist, sendet ein verheerendes Signal in die Gesellschaft und in die Wirtschaft: Die Reihen sind nicht geschlossen", sagte der Düsseldorfer Professor Jens Südekum. Auch in Zukunft müsse mit Querschüssen gerechnet werden, wenn es um heikle Themen gehe. "Dabei brauchen der Wirtschaftsstandort und das gesamte Land vor allem eines – eine stabile Regierung, die planbare Politik betreibt", sagte Südekum.

11.13 Uhr: Kirchenvertreter fordern Zusammenhalt von den Fraktionen im Bundestag

Der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Karl Jüsten, hat die Fraktionen von Union und SPD aufgefordert, verantwortlich für das Land zusammenzustehen. "Wir brauchen eine stabile Regierung in diesen schweren Zeiten", sagte Jüsten. Die Fraktionen sollten Unionschef Friedrich Merz zum Kanzler wählen.

11.10 Uhr: Verhandlungen über Fristverkürzung

Die Fraktionschefs von Union, SPD, Grünen und Linken verhandeln über eine Fristverkürzung für einen neuen Wahlgang. Nach Aussagen aus Parlamentskreisen wäre diese Verständigung nötig, um die Abstimmung nicht am Freitag, sondern bereits am Mittwoch durchzuführen. Dazu sei eine Zweidrittel-Mehrheit erforderlich. CDU-Chef Friedrich Merz sei entschlossen, erneut anzutreten und habe in der Fraktion überwältigenden Rückhalt bekommen. In der Union werde vermutet, dass die fehlenden Stimmen aus der SPD gekommen seien, sagt eine andere Quelle zu Reuters.

11.04 Uhr: Merz' Scheitern im ersten Wahlgang belastet Dax

Der Rückschlag für CDU-Chef Friedrich Merz bei der Kanzlerwahl hat am Dienstag auch einen Rücksetzer am Aktienmarkt ausgelöst. Der Dax rutschte schon kurz nach dem Auftakt ins Minus und verstärkte diese Bewegung nach der Merz-Pleite im ersten Wahlgang. Zuletzt büßte der Leitindex 1,1 Prozent auf 23.084 Punkte ein. Auch der EuroStoxx 50 war mit 0,7 Prozent ins Minus gerutscht. 

10.57 Uhr: Klingbeil - Werden jetzt mit demokratischen Fraktionen Prozess klären

Nach der Wahlschlappe für Friedrich Merz laufen die Gespräche für das weitere Vorgehen: "Wir werden jetzt mit den anderen demokratischen Fraktionen den weiteren Prozess klären", sagte SPD-Partei- und Fraktionschef Lars Klingbeil. Aus seinem Umfeld hatte es zuvor geheißen, es gebe keine Hinweise auf Abweichler in den eigenen Reihen. Darauf deute auch das Mitgliedervotum von 85 Prozent für den Koalitionsvertrag hin. "Auf uns ist Verlass", hieß es.

10.55 Uhr: "FAZ": Kein erneuter Wahlgang am Dienstag

Friedrich Merz wird sich einem "FAZ"-Bericht zufolge am Dienstag nicht mehr erneut zur Wahl stellen können. Dies bestätigten auch mehrere Abgeordnete.

10.51 Uhr: SPD-Fraktionskreise: Waren vollständig und gehen von Ja für Merz aus

In der SPD-Fraktion wird die Verantwortung für das Scheitern von Friedrich Merz bei der Kanzlerwahl nicht in ihren Reihen gesehen. "Wir gehen bei uns von voller Zustimmung aus. Gefehlt hat auch niemand", heißt es am Dienstag aus dem Umfeld des amtierenden Fraktionschefs Lars Klingbeil. In der Fraktion hatte es an anderer Stelle zuvor geheißen, Unzufriedenheit mit der Machtfülle von Klingbeil hätte zur Verweigerung der Zustimmung beigetragen haben können. Die Wahl war geheim. Merz verfehlte die erforderlich absolute Mehrheit knapp.

10.49 Uhr: Gescheiterte Kanzlerwahl - Linke sieht Misstrauensvotum gegen Merz

Die Linkspartei sieht das überraschende Scheitern von Friedrich Merz bei der Kanzlerwahl als ein Misstrauensvotum gegen den CDU-Vorsitzenden. Wenn Merz nicht einmal das Vertrauen seiner eigenen Leute bekomme, "wie soll er dann das Vertrauen der Menschen gewinnen, die mit den realen Problemen des Alltags kämpfen", erklärte Linken-Chef Jan van Aken am Dienstag. "Ihm gelingt es nicht zu verbinden, sondern nur zu spalten."

Linken-Ko-Chefin Ines Schwerdtner warf Merz vor, sich nicht klar genug von der als rechtsextremistisch eingestuften AfD abgegrenzt zu haben.

10.36 Uhr: AfD - Merz hat Quittung bekommen

Die AfD hat die gescheiterte Kanzlerwahl von CDU-Chef Friedrich Merz im ersten Durchgang begrüßt. "Das zeigt, auf welch schwachem Fundament die kleine Koalition aus Union und von den Bürgern abgewählter SPD gebaut ist", schrieb Parteichefin Alice Weidel bei X. 

10.30 Uhr: Bundestagssitzung unterbrochen - Wie es jetzt weitergeht

Die Bundestagssitzung wurde für Beratungen der Fraktionen über das weitere Vorgehen unterbrochen. Ein weiterer Wahlgang kann nach Artikel 63 Grundgesetz "binnen vierzehn Tagen" stattfinden. Auch hier müsste Merz erneut die sogenannte Kanzlermehrheit von 316 der insgesamt 630 Abgeordneten im Bundestag auf sich vereinen. 

Am ersten Wahlgang hatten nach Klöckners Angaben 621 der 630 Abgeordneten teilgenommen. Union und SPD verfügen zusammen über 328 Stimmen.

Kommt diese Kanzlermehrheit in der 14-Tages-Frist nicht zustande, findet laut Grundgesetz "unverzüglich ein neuer Wahlgang" statt, in dem gewählt ist, wer die meisten Stimmen erhält. Entspricht das Abstimmungsergebnis der Mehrheit der Mitglieder des Bundestags, muss der Bundespräsident ihn binnen sieben Tagen nach der Wahl ernennen. Erreicht der Kandidat diese Schwelle nicht, hat der Bundespräsident zwei Möglichkeiten: Entweder er ernennt den Kandidaten oder er löst den Bundestag auf.

10:07 Uhr: Merz im ersten Wahlgang durchgefallen

CDU-Chef Friedrich Merz ist bei der Kanzlerwahl im Bundestag im ersten Wahlgang durchgefallen. Er erhielt in geheimer Abstimmung 310 Ja-Stimmen und damit sechs weniger als die nötige Mehrheit von 316. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD haben zusammen 328 Sitze im Parlament.

Der bis auf einige Abgeordnete der AfD und Angehörige des Präsidiums leere Plenarsaal nach dem verlorenen ersten Wahlgang der Kanzlerwahl.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
Videobeitrag

Der bis auf einige Abgeordnete der AfD und Angehörige des Präsidiums leere Plenarsaal nach dem verlorenen ersten Wahlgang der Kanzlerwahl.

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters.

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