Der Rapper Xatar während eines Auftritts
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Rapper Xatar in Köln tot aufgefunden

Rapper Xatar in Köln tot aufgefunden

Xatar galt als eine der einflussreichsten, aber auch umstrittensten Figuren der deutschen Rap-Szene - nun wurde er leblos in einer Kölner Wohnung gefunden. Die Umstände seines Todes werden untersucht. Der Musiker wurde 43 Jahre alt.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Zündfunk am .

Der Rapper Xatar ist im Alter von 43 Jahren gestorben. Der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Giwar Hajabi hieß, sei am Donnerstagabend tot in einer Kölner Wohnung aufgefunden worden, teilte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft am Freitag der dpa mit.

Keine Zeichen äußerlicher Gewalteinwirkungen

Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren aufgenommen. Es soll klären, ob es Hinweise auf "ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden" am Tod des Rappers gibt. Zu diesem Zweck sei auch eine Obduktion durchgeführt worden. "Zeichen äußerlicher Gewalteinwirkung haben sich dabei nicht feststellen lassen", erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Untersuchungen dauerten aber an.

Xatar galt als eine der einflussreichsten, aber auch umstrittensten Figuren der deutschen Rap-Szene. Unterdessen melden sich auch andere Rapper zu Wort: Fler schrieb auf Instagram unter ein Foto von Xatar: "Mein Beileid an die Familie und an die Freunde. Eine wahre Deutschrap-Legende ist von uns gegangen. (..) Für mich war Xatar einer der größten im Land."

Ein Raubüberfall machte ihn bekannt

Xatar wurde 1981 als Giwar Hajabi im Iran geboren. Anfang der 1980er Jahre flüchtete er mit seinen Eltern während des ersten Golfkriegs in den Irak. 1985 gelangte seine Familie als Asylbewerber nach Bonn. 2008 erschien sein erstes Album "Alles oder nix".

Bundesweit bekannt wurde Xatar 2009 aber weniger durch seine Musik als durch einen spektakulären Goldraub. Gemeinsam mit drei Komplizen überfiel er einen Goldtransporter und erbeutete nach Angaben der Staatsanwaltschaft Schmuck und Zahngold. Xatar wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, wurde im Dezember 2014 aber frühzeitig aus der JVA Rheinbach entlassen.

Film über sein Leben

Im Jahr darauf veröffentlichte er sein Album "Baba aller Babas" und erreichte damit Platz 1 in den deutschen Albumcharts. Zuletzt war das Album "Hrrr" im Jahr 2021 erschienen. 2022 wurde seine Lebensgeschichte im Film "Rheingold" durch den Regisseur Fatih Akin verfilmt.

Neben seiner Tätigkeit als Rapper war er auch Geschäftsmann und gründete mehrere erfolgreiche Unternehmen – unter anderem das Label "Alles oder Nix Records".

Mit Material von dpa

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