Archiv: Der "geistige Führer" der Lebensgemeinschaft "Go&Change" mit seinem Verteidiger (links) im Landgericht Schweinfurt Bildrechte: BR/Norbert Steiche
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Archiv: Der "geistige Führer" der Lebensgemeinschaft "Go&Change" mit seinem Verteidiger (links) im Landgericht Schweinfurt

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Urteil rechtskräftig: "Go&Change"-Guru muss ins Gefängnis

Urteil rechtskräftig: "Go&Change"-Guru muss ins Gefängnis

Er wollte angeblich Dämonen austreiben: Der Anführer der umstrittenen Wohngemeinschaft "Go&Change" in Lülsfeld muss wegen Vergewaltigung und Körperverletzung in Haft. Der Bundesgerichtshof hat die Revision des Angeklagten nun verworfen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Wegen Vergewaltigung und Körperverletzung muss der Anführer der umstrittenen Wohngemeinschaft "Go&Change" in Lülsfeld in Unterfranken ins Gefängnis. Der Bundesgerichtshof hat die Revision des Angeklagten gegen die Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten als unbegründet verworfen.

Damit ist das Urteil des Landgerichts Schweinfurt rechtskräftig, bestätigte ein Sprecher. Das Landgericht hatte neben der Haftstrafe im vergangenen November zudem die Unterbringung des Mannes in einer Entziehungsanstalt angeordnet.

Gewalt, Schlafentzug und Drogen

Dem Angeklagten, der als Führer der Gemeinschaft gilt, war vorgeworfen worden, einer Frau im Frühjahr 2023 auf verschiedene Weise Gewalt zugefügt zu haben - unter anderem durch Vergewaltigung, Würgen, Beißen und Schlagen. Die Medizinstudentin war zeitweise mit dem Angeklagten verlobt gewesen.

Außerdem soll er mehreren Mitgliedern seiner Lebensgemeinschaft unterstellt haben, von Dämonen besessen zu sein, die ausgetrieben werden müssten. Eingesetzte Methoden waren den Aussagen zufolge Schlafentzug, Drogen und psychische Manipulation.

Todesfälle im Umfeld der Gemeinschaft

"Go&Change" bezeichnet sich nach eigenen Angaben als eine "Entwicklungsgemeinschaft für Lebensqualität". Deren höchstes Anliegen es sei, eine Kultur zu schaffen, die auf Liebe ausgerichtet ist.

Die Gemeinschaft zog vor einigen Jahren in das ehemalige Kloster in Lülsfeld. In der Wohngemeinschaft in der Nähe von Schweinfurt leben nach Angaben deren Mitglieder ein bis zwei Dutzend Menschen. Im Umfeld der Gemeinschaft soll es bereits zu mehreren Todesfällen gekommen sein. Mehrere Menschen sind bereits aus der Gemeinschaft ausgestiegen.

Mit Informationen von dpa

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