Mittwoch, 7. Mai 2025
21.30 Uhr: Konklave zur Wahl des neuen Papstes geht weiter
Nach einem ergebnislosen Wahlgang am Mittwoch suchen die 133 in Rom anwesenden wahlberechtigten Kardinäle am Donnerstag weiter nach einem neuen Papst. Die Ergebnisse der Wahlgänge erfährt die Welt durch Rauchsignale aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Vorgesehen sind zwei Wahlgänge am Morgen und zwei am Nachmittag.
21.01 Uhr: Konklave im ersten Wahlgang erfolglos -Schwarzer Rauch über dem Vatikan
Beim Konklave im Vatikan haben sich die Kardinäle im ersten Wahlgang nicht auf einen neuen Papst einigen können. Aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle stieg am Abend schwarzer Rauch auf. Dies gilt traditionell als Zeichen dafür, dass bei einem Wahlgang des Konklaves kein neuer Papst gewählt wurde.
20.10 Uhr: Zehntausende warten auf dem Petersplatz auf Rauchsignal
Mehrere Zehntausend Menschen warten auf dem Petersplatz auf das Rauchzeichen nach dem ersten Wahlgang zur Bestimmung eines neuen Papstes. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete unter Berufung auf örtliche Behörden 30.000 Anwesende. Es strömten weitere Menschen auf den Platz. Bei einer erfolgreichen Wahl steigt weißer Rauch aus einem eigens installierten Schornstein auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle. Kommt die nötige Mehrheit nicht zustande, steigt schwarzer Rauch auf.
17.47 Uhr: Türen der Sixtinischen Kapelle geschlossen - Papstwahl beginnt
Das Konklave in Rom hat mit der Wahl eines neuen Papstes begonnen. Am Mittwochabend wurden die Türen der Sixtinischen Kapelle mit dem Ruf "Extra omnes" (lat. "Alle hinaus") geschlossen, hinter denen 133 Kardinäle über den Nachfolger von Papst Franziskus bestimmen sollten. Für den Abend war ein erster Wahlgang angesetzt.
17.00 Uhr: Kardinäle sind in die Sixtinische Kapelle gezogen
Im Vatikan hat das Konklave zur Wahl des neuen Oberhaupts der katholischen Kirche begonnen. Am späten Mittwochnachmittag schritten die 133 wahlberechtigten Kardinäle in die Sixtinische Kapelle, wo sie von der Außenwelt abgeschirmt über die Nachfolge des am Ostermontag gestorbenen Papstes Franziskus bestimmen sollen. Dabei sangen sie die Hymne "Litanei der Heiligen", um den Beistand Gottes und der Gläubigen für die Wahl zu erbitten.
13.04 Uhr: Merkel wünscht sich menschennahen Papst wie Franziskus
Ex-Kanzlerin Angela Merkel wünscht sich als neuen Papst jemanden, der den Kurs von Franziskus weiterführt. "Es wäre schön, wenn eine Kontinuität entstehen würde, wenn also eine nächste Enzyklika sich auch wieder mit den Gemeinschaftsgütern beschäftigen könnte oder wenn einfach dieser Faden, den er gesetzt hat, eines menschennahen Papstes fortgesponnen wird", sagte sie. Franziskus sei ein sehr politischer Papst gewesen, habe aber auch eine "ursprüngliche Frömmigkeit" ausgestrahlt und es Menschen ganz einfach gemacht, Gottvertrauen zu entwickeln, sagte Merkel. Er sei mit offenen Armen auf alle zugegangen, und das habe etwas sehr Beruhigendes gehabt.
12.18 Uhr: Ökumene-Bischof – Neuer Papst soll Kurs von Franziskus fortführen
Der evangelische Ökumene-Bischof Christian Kopp wünscht sich vom künftigen Papst, dass er den Kurs von Franziskus fortführt. Er müsse klar sagen, „dass der Platz der Kirche bei den Schwachen ist“, sagte der bayerische Landesbischof mit Blick auf die Eröffnung des Konklaves in Rom. "Und ich wünsche mir einen, der versteht, wie wichtig das Miteinander in der Ökumene und im interreligiösen Dialog ist und welche verbindende Rolle er dabei spielen kann. (...) Wir brauchen ein starkes Miteinander, einen Papst, der zur Einheit aufruft. Auch in aller Verschiedenheit“, so Kopp weiter.
11.28 Uhr: Konklave in Rom mit Messe eröffnet
Mit einer Messe im Petersdom ist am Mittwochvormittag in Rom das Konklave zur Wahl des 267. Papstes eröffnet worden. „Wir sind hier, um den Beistand des Heiligen Geistes zu erbitten, um sein Licht und seine Kraft zu erflehen, damit der Papst gewählt wird, den die Kirche und die Menschheit an diesem schwierigen und komplexen Wendepunkt der Geschichte benötigen“, sagte Kardinal Giovanni Battista Re in seiner Predigt. Am Mittwochnachmittag ziehen 133 Kardinäle in die Sixtinische Kapelle ein und wählen dort den Nachfolger von Papst Franziskus.
10.00 Uhr: Messe vor Beginn des Konklaves zur Wahl eines neuen Papstes begonnen
Im Vatikan hat am Mittwochvormittag die Messe vor dem Beginn des Konklaves zur Wahl eines neuen Papstes begonnen. Kardinäle aus aller Welt versammelten sich ab 10.00 Uhr im Petersdom zu der Messe, die vom Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, geleitet wird. In einer langen Prozession zogen die Kardinäle in rot-goldenen Gewändern in die Vatikan-Basilika ein. Tausende Gläubige begleiteten den historischen Akt.
Im Anschluss ziehen um 16.30 Uhr die 133 Kardinäle, die über den 267. Papst abstimmen werden, dazu feierlich in die Sixtinische Kapelle ein. Unter den weltberühmten Fresken von Michelangelo stimmen sie von der Außenwelt abgeschirmt in geheimer Wahl so lange ab, bis sich eine Zweidrittelmehrheit auf ein neues Oberhaupt der 1,4 Milliarden Katholiken weltweit geeinigt hat. Der erste Wahlgang ist noch am Mittwoch geplant.
09.07 Uhr: Generalsekretärin der Bischöfe – Papst hat weltpolitische Rolle
Die Generalsekretärin der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles, erhofft sich vom neuen Papst eine "wohltuende Dezentralisierung" der katholischen Kirche. Die katholische Weltkirche lebe in unterschiedlichen Kulturen; sie müsse auf kulturelle Veränderungen und gesellschaftliche Bedürfnisse reagieren, sagte sie am Mittwoch im InfoRadio des RBB. Aufgabe des Papstes sei es, Vielfalt zu ermöglichen und die Kirche zusammenzuhalten.
Papst Franziskus habe viele Prozesse angestoßen, die der neue Papst jetzt fortführen müsse, fügte Gilles hinzu. Dazu zählten auch Fragen rund um die Weihe von Frauen oder die Akzeptanz von alternativen Lebensformen.
Die Theologin verwies auch auf die weltpolitische Rolle des Papstamtes: Die Welt sei in großer Unruhe. Es sei wichtig, dass es jemanden gebe, der das Schicksal der Armen und die Erhaltung der Schöpfung im Auge habe, sagte Gilles. Das Papstamt könne eine große Kraft entfalten.
07.43 Uhr: Karliczek – Kirche braucht unterschiedliche Reformgeschwindigkeiten
Die frühere Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, die derzeit Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes ist, erhofft sich vom neuen Papst eine weitere Dynamik in Richtung Reformen. Die Katholiken in Europa hätten teilweise andere Erwartungen und unterschiedliche kulturelle Hintergründe als Katholiken in Afrika oder Asien, sagte sie am Mittwoch im Deutschlandfunk. Deshalb seien in der Weltkirche unterschiedliche Reformgeschwindigkeiten und differenzierte Maßnahmen nötig.
Wenn die katholische Kirche in Deutschland und Westeuropa nicht zu einer kleinen Nischenkirche werden wolle, müsse sie stärker auf die Erwartungen der Katholiken reagieren, fügte die CDU-Politikerin hinzu. Das gelte etwa für die Beteiligung und die Rechte von Frauen. Papst Franziskus habe hier viele Impulse gegeben, sei aber etwa vor der Weihe von Frauen zu Diakoninnen zurückgeschreckt.
06.39 Uhr: Venezolanischer Kardinal – Europa nicht mehr Zentrum der Christenheit
Der venezolanische Kardinal Baltazar Porras (80) sieht vor Beginn des Konklaves gute Chancen für einen Papst aus Afrika oder Lateinamerika. "Der neue Pontifex wird seine eigene Persönlichkeit haben, aber es ist sehr wichtig, die Bedürfnisse der heutigen Welt zu verstehen", sagte Porras der Zeitung "Diario de los Andes".
Europa und Italien, die viele Jahrhunderte lang das Zentrum des Katholizismus gewesen seien, hätten in der Kirche an Bedeutung verloren. "Mehr als 80 Prozent des Katholizismus findet sich in der Dritten Welt, in Lateinamerika, Afrika und Asien", so Porras. Wenn der Katholizismus in der Dritten Welt vorankomme, müsse es dafür einen Grund geben. Es gäbe also etwas zu entdecken "in der Armut und den Einschränkungen, die unsere Länder erleben". Darin liege die Vitalität der Kirche. Die Bedürftigen stünden im Mittelpunkt der Mission, das sei auch das Zentrum des Wirkens Jesu gewesen.
Porras erreichte im vergangenen Jahr die Altersgrenze von 80 Jahren und wird daher an der Papstwahl nicht teilnehmen.
05.02 Uhr: Kardinal Müller – Auf "fünf, sechs Tage" vorbereitet sein
Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller richtet sich auf ein Konklave von mehreren Tagen zur Wahl des neuen Papstes ein. Vor dem Einzug in die Sixtinische Kapelle sagte der ehemalige Erzbischof von Regensburg der Deutschen Presse-Agentur in Rom, er habe sich den Koffer für "fünf, sechs Tage" packen lassen. Die Wahl des Nachfolgers von Papst Franziskus könne schnell vorbei sein, sich aber auch hinziehen. "Man muss schon vorbereitet sein", sagte der 77-Jährige. "Aber jeder hofft natürlich, dass es nicht so lange dauert. Jeder will nach Hause." Der frühere Präfekt der Vatikan-Glaubenskongregation ist einer von drei deutschen Kardinälen, die mitwählen dürfen.
00.01 Uhr: In Rom beginnt das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes
Im Vatikan beginnt heute das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes. 133 Kardinäle werden von der Außenwelt abgeschottet den Nachfolger von Papst Franziskus wählen. Das katholische Kirchenoberhaupt war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Die Kardinäle ziehen am Nachmittag in einer Prozession in die Sixtinische Kapelle im Vatikan ein. Für den Abend ist bereits der erste Wahlgang geplant.
Dienstag, 6. Mai 2025
21.45 Uhr: Merkel – Nächster Papst sollte Linie von Franziskus fortsetzen
Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erhofft sich vom nächsten Papst eine Weiterführung der Linie von Franziskus. "Es wäre schön, wenn hier eine Kontinuität entstehen würde, wenn sich also eine nächste Enzyklika auch wieder mit den Gemeinschaftsgütern beschäftigen könnte oder wenn einfach diese Linie eines menschennahen Papstes, die Franziskus angefangen hat, fortgesetzt würde", sagte Merkel im Interview des kirchlichen Kölner Internetportals domradio.de (Dienstag).
"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne - das ist in der Politik und auch bei der Papstwahl so. Kardinal Marx hat es gut gesagt: Er hofft, dass ein einigender Gedanke über die Kardinäle kommt. Das wünsche auch ich dem Konklave", so die evangelische Christdemokratin mit Blick auf das am Mittwoch beginnende Konklave zur Wahl eines neuen Oberhauptes für die weltweit rund 1,4 Milliarden Katholiken.
20.00 Uhr: BR-Korrespondentin Schälter zur Papstwahl
BR-Korrespondentin Schälter zur Papstwahl
18.51 Uhr: Italienischer Kardinal Parolin steht bei Buchmachern hoch im Kurs
Kurz vor dem Beginn des Konklave in Rom haben die Buchmacher einige Favoriten für die Papst-Nachfolge ausgemacht. Hoch im Kurs bei den Wetten stand am Dienstag die bisherige Nummer Zwei des Vatikan, Kardinal Pietro Parolin. Der irische Buchmacher Paddy Power räumte dem Italiener bei der Papstwahl die meisten Chancen ein. Den philippinischen Kardinal Luis Antonio Tagle, der der erste asiatische Papst werden könnte, setzte Power auf den zweiten Platz.
Der britische Buchmacher William Hill sah Parolin und Tagle jeweils gleichauf. Die drittgrößten Chancen räumten viele Buchmacher Kardinal Peter Turkson aus Ghana ein, der der erste schwarze Papst wäre und als konservativer als Parolin und Tagle gilt. Wetten um die Papstnachfolge sind vielen Katholiken zwar ein Dorn im Auge - für die Buchmacher sind sie jedoch eines der ertragreichsten Geschäfte abseits von Sportwetten. Brancheninsider rechnen damit, dass über 100 Millionen Euro darauf gesetzt werden, wen die Kardinäle zum Nachfolger von Papst Franziskus wählen. Der Argentinier war seinerzeit - wie auch der deutsche Papst Benedikt XVI. - zu Beginn des Konklave nicht als Favorit gehandelt worden.
18.26 Uhr: Rottenburger Bischof – Kardinalskollegium noch nicht repräsentativ für Weltkirche
Das am Mittwoch im Vatikan beginnende Konklave ist nach Ansicht des Rottenburger Bischofs Klaus Krämer die internationalste Papstwahl der Kirchengeschichte. Trotz seiner Vielseitigkeit sei das Kardinalskollegium aber nicht repräsentativer für die Weltkirche, sagte der frühere Präsident des Missionswerks missio Aachen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Rom. Es fehlten große Metropolregionen wie Paris oder Mailand. Auf diesen Bischofsstühlen könnten mögliche Papst-Kandidaten wichtige Erfahrungen sammeln.
Die Frage, woher ein möglicher Papst kommt, spielt seiner Ansicht nach eine sekundäre Rolle. "Wenn sich eine starke, überzeugende Persönlichkeit aus diesen Regionen findet, hat sie gute Chancen, gewählt zu werden", so Krämer. Der philippinische Kurienkardinal Luis Antonio Tagle etwa sei ein geeigneter Kandidat. Das grundlegende Problem der Weltkirche sei es, ihrer kulturellen Vielfalt Rechnung zu tragen und in einen guten produktiven Dialog zu führen.
18.15 Uhr: Konklave beginnt am Mittwoch im Vatikan
Am Mittwoch beginnt im Vatikan das Konklave, in dem 133 Kardinäle den neuen Papst wählen. Die Kardinäle, die an der Papstwahl teilnehmen, werden von der Außenwelt abgeschlossen, während sie entscheiden, wer Papst Franziskus nachfolgen soll. Das Konklave beginnt nach einer Messe im Petersdom am Mittwochnachmittag hinter den geschlossenen Türen der Sixtinischen Kapelle. Alle Kardinäle unter 80 Jahren können darüber abstimmen, wer das nächste Oberhaupt ihrer 1,4 Milliarden Mitglieder zählenden Kirche werden soll.
Das Rennen gilt als völlig offen. Obwohl einige mögliche Favoriten genannt wurden, sagten mehrere der 133 Kardinäle, die beim Konklave abstimmen werden, sie wüssten noch nicht, wer der nächste Papst wird. "Ich habe keine Vermutung", sagte Kardinal Robert McElroy bei einem Besuch einer Gemeinde in Rom. Der Konklaveprozess sei tiefgreifend und mysteriös, sagte der Erzbischof von Washington, D.C.: "Ich kann Ihnen keine Auskunft darüber geben, wer als nächstes an der Reihe ist." Einige Kardinäle wünschen sich einen neuen Papst, der Franziskus' Bemühen um eine transparentere und offenere Kirche fortsetzt. Andere streben eine Rückkehr zu traditionelleren Wurzeln an, bei denen die Glaubenslehre im Vordergrund steht.
18.05 Uhr: Japanischer Kardinal – Asiaten könnten geschlossen abstimmen
Der japanische Kardinal Tarcisio Isao Kikuchi hat gegenüber der Zeitung "La Repubblica" erklärt, dass viele der 23 beim Konklave abstimmenden Kardinäle aus Asien geplant hätten, geschlossen abzustimmen. Er stellte ihre Strategie derjenigen der 53 Kardinäle aus Europa gegenüber, die dafür bekannt sind, nach den Vorstellungen einzelner Länder oder anderen persönlichen Präferenzen zu votieren. "Wir Asiaten sind uns wahrscheinlich eher einig, wenn es darum geht, einen oder zwei Kandidaten zu unterstützen. Wir werden sehen, welcher Name sich als Spitzenkandidat herauskristallisiert", sagte Kikuchi.
17.35 Uhr: Vatikan bestätigt: Störsender sollen Telefonate aus dem Konklave verhindern
Der Vatikan hat bestätigt, dass Störsender jede Kommunikation zwischen dem abgeschirmten Bereich des Vatikans, in dem sich die Kardinäle aufhalten, und der Außenwelt verhindern sollen. Im Konklave gibt es weder Fernsehen noch Radio oder Internet. Wenn die Türen der Kapelle sich hinter ihnen schließen, schwören die Kardinäle Geheimhaltung. Auch alle Personen, die zu ihrer Versorgung oder für medizinische Notfälle in der Nähe bleiben, müssen einen entsprechenden Eid ablegen.
17.08 Uhr: Erzbischof von Singapur – "Wir brauchen einen Superman!"
Die Kardinäle haben am Dienstag ihre Vorbereitungen für die geheime Papstwahl abgeschlossen. Unter den Wahlberechtigten herrschte die Haltung vor, dass es nicht so sehr darum gehe, ob der Bischof von Rom erstmals aus Asien oder Afrika kommt, konservativ oder progressiv ist, sondern vielmehr darum, dass ein Papst gefunden wird, der zugleich Hirte, Lehrer und Brückenbauer sein kann, der die Kirche eint und Frieden predigt.
"Wir brauchen einen Superman!", sagte Kardinal William Seng Chye Goh, der 67-jährige Erzbischof von Singapur. Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, der Erzbischof von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, sagte, er sei nach Rom gekommen, um einen Papst für die Katholiken der ganzen Welt zu wählen. "Ich bin nicht hier für den Kongo, ich bin nicht hier für Afrika, ich bin hier für die universale Kirche", sagte er zu Journalisten.
16.59 Uhr: Kardinäle richten nach Generalkongregation Friedensappell an die Welt
Nach ihren abschließenden Vorberatungen zum Konklave, einer sogenannten Generalkongregation, haben die Kardinäle einen Friedenappell an die Welt gerichtet. Weder in der Ukraine noch im Nahen Osten seien Fortschritte erzielt worden, die Konfliktparteien sollten baldmöglichst einen Waffenstillstand schließen und ohne Vorbedingungen einen Frieden aushandeln, hieß es. Es war die wahrscheinlich letzte gemeinsame Wortmeldung der Würdenträger, bevor die Drähte zur Außenwelt am Mittwoch gekappt werden.
16.31 Uhr: Vatikan - Am Mittwoch gegen 19 Uhr soll erstmals Rauch aufsteigen
Einen Tag vor Beginn des Konklaves hat der Vatikan Details zum Zeitplan bekanntgegeben. Für Mittwoch, den ersten Tag des Konklaves, ist nur ein Wahlgang am Nachmittag geplant. Gegen 19.00 Uhr dürfte also schon der erste Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigen. Sollten sich die Kardinäle bereits im ersten Wahlgang auf einen neuen Papst geeinigt haben, steigt weißer Rauch auf. Ist das nicht der Fall, kommt schwarzer Rauch aus dem Schornstein.
Dass sich die Kardinäle bereits im ersten Wahlgang auf einen neuen Papst verständigen, gilt jedoch als sehr unwahrscheinlich. Für die Wahl eines neuen Kirchenoberhaupts ist eine Zweidrittelmehrheit nötig. Bei den insgesamt 133 wahlberechtigten Kardinälen entspricht das 89 Stimmen. An den folgenden Tagen sind jeweils vier Wahlgänge geplant: zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag. Weißer Rauch würde bei einer erfolgreichen Wahl gegen 10.30 Uhr oder 12.00 Uhr aufsteigen. Am Nachmittag gegen 17.30 Uhr oder 19.00 Uhr, wie Vatikan-Sprecher Matteo Bruni sagte. Sollte es keinen neuen Papst geben, ist mit dem schwarzen Rauch zwischen 12.00 Uhr und 12.30 Uhr und zwischen 19.00 Uhr und 19.30 Uhr zu rechnen.
15.28 Uhr: Missbrauchsopfer - Nächster Papst muss entschlossen handeln
Einen Tag vor Beginn der Papstwahl in Rom protestieren Missbrauchsopfer für ein energischeres Vorgehen des Vatikans im Kampf gegen sexuellen Missbrauch durch Geistliche. Die Betroffeneninitiative Ending Clergy Abuse Global (ECA) publizierte einen Offenen Brief an die in Rom zum Konklave versammelten Kardinäle. Darin fordert sie unter anderem die Entlassung aller Missbrauchstäter aus dem Priesteramt, die Gründung einer unabhängigen Behörde zur Aufklärung solcher Fälle und die Kodifizierung von Rechten der Opfer.
Viele Bischöfe, so ECA, wehrten sich gegen die Umsetzung des Apostolischen Schreibens "Vos Estis Lux Mundi", mit dem Papst Franziskus 2019 die Regeln und Instruktionen zur Bekämpfung von Missbrauch verschärft hatte. So hätten Priester in einigen Fällen nach Therapien oder sogar Haftstrafen in ihr Amt zurückkehren dürfen, heißt es in dem Brief. Der nächste Papst müsse nicht nur die Reformen von Franziskus fortsetzen, sondern müsse sie vollenden. "Eine weitere Ära der Versprechen ohne Taten ertragen wir nicht", so die Betroffeneninitiative: "Der nächste Papst muss mehr tun."
14.26 Uhr: Siegelring von Papst Franziskus unbrauchbar gemacht
Bei der Versammlung der Kardinäle vor dem Konklave wurde vor aller Augen der Siegelring des verstorbenen Papstes Franziskus unbrauchbar gemacht. Auf diese Weise wird traditionell versinnbildlicht, dass die Verfügungsgewalt des vorhergehenden Papstes der Vergangenheit angehört.
12.44 Uhr: Nachfolge von Franziskus gilt weiter als offen
Die Nachfolge von Papst Franziskus gilt einen Tag vor Beginn des Konklave weiter als offen. Als aussichtsreiche Anwärter gelten neben der bisherigen Nummer zwei des katholischen Kirchenstaats, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (70), der als ranghöchster Kardinal auch das Konklave leitet, zwei weitere Italiener: der Erzbischof von Bologna, Matteo Zuppi (69), sowie der Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa (60). Setzt sich einer von ihnen durch, wäre zum ersten Mal seit 1978 wieder ein Italiener an der Reihe.
Weitere Kardinäle, deren Namen viel genannt werden, sind der Philippiner Luis Antonio Tagle (67), der Franzose Jean-Marc-Aveline (66), der Portugiese José Tolentino de Mendonça (59), der Ungar Peter Erdö (72), Fridolin Ambongo Besungu (65) aus der Demokratischen Republik Kongo und der Luxemburger Jean-Claude Hollerich (66). Die Liste der möglichen neuen Päpste wird von Tag zu Tag aber immer länger: Inzwischen finden sich darauf schon etwa zwei Dutzend Namen.
- Zum Artikel: Könnte wieder ein Deutscher Papst werden?
10.43 Uhr: Kardinäle treffen sich ein letztes Mal zu Vorbereitung des Konklaves
Im Vatikan ist das Kollegium der Kardinäle zur letzten Vorbesprechung vor Beginn des Konklaves zur Wahl eines neuen Papstes zusammengekommen. In der sogenannten Generalkongregation dürfen noch einmal alle Kardinäle dabei sein. Im Konklave, das am Mittwoch in der Sixtinischen Kapelle beginnt, sind dann nur noch die Kardinäle unter 80 Jahren zugelassen. Aller Voraussicht nach werden 133 katholische Würdenträger aus aller Welt daran teilnehmen. Inzwischen sind alle in Rom.
Der Andrang vor den Toren des Vatikans war groß. Für Dutzende Journalisten war es eine der letzten Gelegenheiten, die Kardinäle zu ihren Erwartungen zu befragen. Diese zeigten sich aber sehr zurückhaltend. Viele begaben sich trotz kurzer Wege nicht zu Fuß zum Vatikan, sondern fuhren im Auto vor. "Einen Moment Frieden!", bat einer der Kardinäle. Die Wahl wird weltweit mit großem Interesse verfolgt, auch in Ländern ohne eine große katholische Bevölkerung. Weltweit gibt es 1,4 Milliarden Katholiken.